In aller Klangreinheit und ohne die geringste Knitterfalte an den majestätischen Kappen der Frauentracht, durfte der Engwiller Volkstanzverein (AMDFE), auf der Elsässischen Folkloreszene bestens bekannt – im Jahre 2012 sein 90. Jubiläum feiern.
Die Stärke dieser gruppe beruht auf einem sowohl musikalischen, wie auch choreographischen, reichhatigen Repertoire von mehr als 40 Tänzen. Etwa 60 Musiker und Tänzer aller Altersstufen, tragen die Tradition anlässlich verschiedener Festivals in Frankreich, Deutrschland und Osterreich, unverfälscht zur Schau. In ihren Reihen haben die Jüngeren den ihnen zugewiesenen Platz begeistert eingenommen.
Zur Zeit besteht die Tanzgruppe aus 15 Paaren Erwachsener und aus 7 Kinderpaaren. Sie alle trainieren unter der geduldigen und wohlwollenden Leitung von Frau Margot Vogler. Leztere erklärt den Neuankömmlingen die manchmal komplexen Schritte und Figuren, und zögert nicht, ältere Formen gelegentlich abzustauben und ihnen eine modernere Prägung zu verleihen; Der wohl berühmteste Tanz, sozusagen Galionsfigur des elsässischen Folklore, ist der „Arnedanz“, d.h. der „Tanz der Erntearbeiter“. Regelmässig und traditionsgemäss, schliesst diese Nummer das Programm bei allen Auftritten ab.
Genauso talentiert wie sein Vorgänger Pierre Hoppé, hat der junge Dirigent Grégory Schaeffer, seit 2009 die Stabführung übernommen, vor 24 leidenschaftlichen Musikern.
Mit grosser Entschlossenheit leitet er eine verjüngte Gruppe, bestehend aus 5 Posaunen, 2 Tubas, 4 Baritonen, 4 Klarinetten, 6 Trompeten, 2 Hörnern und 1 Schlagzeug.
Ihre eleganten Westen aus rotem Wollstoff mit vergoldeten Knöfen, wie auch die bunten Trachtenkleider der Tänzerinnen, unterstreichen ganz harmonisch die Klänge der blitzenden Instrumente.
Das Repertoire ist offensichtlich sehr stark vom böhmisch-mährischen „Sound“ inspiriert, doch haben die 3 letzen Weihnachstkonzerte mit ihren Jazzy-Akzenten bewiesen, wie vielfältig das musikalische Spektrum inzwischen geworden ist.
Die Amdfe vertritt heute das lokale Erbgut. Sei es auf der Bühne oder hinter des Kulisse, allerorts bemühen sich die Mitglieder des Vereins um die Erhaltung des elsässischen Dialekts, um die Gesangs – und Tanztradition ihres Dorfes.
Die Tänzer und Misiker stellen die regionale Folklore ins Rampenlicht, teils in der ländlichen Arbeits- und Wochenkleidung, teils in der schillernden Festtagskleidung, wie sie noch anfangs des 20. Jahrhunderts von den Dorfbewohnern getragen wurde.
Seit ihrem Urauftritt in Saint dié, anno 1924, boten sich der grupp zahlreiche Gelegenheiten, ihr Talent unter Beweis zu stellen, es seien erwähnt : französische Schauplätze wie z.B. (Vic-le-Comte (1975), Echauffour (1990), Roanne (1996) oder Mont-de-Marsan (2011), sowie im Ausland : Maastrich (1978), Hartberg (1983), Berlin (1992), Lüneburger Heide (1995) und Greding (2008).
In diesen ersten Jahren des frühen21. Jahrhunderts, konnte sie dann, gemeinsam mit anderen bekannten Vereinen aus ganz Europa, ihr Können zur Schau stellen, so bei den Festspielen zu Scheessel (2003 und 2012), St Johann (1994, 2007, 2012) und Schlitz (2013).
Stehen sie mal nicht auf der Bühne, so tauschen die Mitglieder ihre Tracht gegen Mützen und Schürzen, und entpuppen sich als tatkräftige Organisatoren heimatlicher Events.
Man verdankt ihnen ihre Kreativität in Sachen thematischer Festveranstaltungen, gemeinsame Konzerte mit Nachbarsgemeinden, das grosse alljährliche Konzert mit Gäste aus der Region ( Wyn-Mugge, Roger Halm, Rhinwagges, usw.) auch mit den Osterreichern (Blaskapelle Tidirium, Blaskapelle Tschecharanka, Innviertel Waldbeisser, Da Blechhauf’n wie auch die Zillertaler Haderlumpen). Unvergessen bleiben die 3 Auflagen des Festivals „Les Folie’s d’Engwiller“ (2002,2005 und 2008) und die Auftritte lokaler Liedermacher wie Serge Rieger, R.F. Jakobi und Isaka.
Zuletzt begrüßen wir den stets wertvollen Einsatz des Teams bei örtlichen Veranstaltungen : alljährliches Musikfest (Himmelfahrt) und neulich „Brejel : Schlachtessen“ im Januar, wie zu Omas Zeiten.